So startest du 2026 erfolgreich mit dem Investieren

Ich habe schon länger keinen Beitrag mehr veröffentlicht. Für 2026 hab ich mir aber vorgenommen wieder etwas öfters zu bloggen da man doch sieht, dass das Interesse da ist. Wir haben in unserer Facebookgruppe mehr als 500 Mitglieder mittlerweile und auch im Gespräch mit anderen Investoren höre ich immer wieder dass ein Austausch sowie Inspiration gewünscht ist.

Wenn du noch nicht investierst aber vielleicht vor hast demnächst zu starten, dann ist dieser Beitrag perfekt, denn ich möchte so kurz wie möglich in konkreten Beispielen aufzeigen wie man vorgehen und selbständig die erste Schritte machen kann. Denn eins ist wichtig: In den meisten Fällen brauchst du keinen klassischen Bankberater, sondern kannst dir mit etwas Eigeninitiative selbst eine deutlich günstigere und transparentere Lösung bauen. Es ist mir schon öfter passiert, dass Freunde oder Bekannte mich fragen, wie sie ihr Erspartes anlegen könnten und ich verweise dann gerne auf den Blog hier wo man ja schon einige Infos finden kann zum Durchlesen. Hinterher gehen sie dann manchmal trotzdem zum Bankberater und lassen den irgendwas auswählen. I.d.R. sind es irgendwelche (aktiven) Fonds die gut klingen, gerne Fonds die auf Technologie setzen, auf KI, auf Biochemie o.ä., also Dinge die in der letzten Zeit natürlich gut gelaufen sind aber trotzdem etwas schon zu sehr auf Branchen fixiert.

Wir wollen jetzt Schritt für Schritt durchgehen, wie du 2026 mit dem Investieren starten kannst.

Disclaimer

Diese Webseite stellt keine Anlageberatung dar. Die Autoren dieser Webseite sind beruflich weder im Finanzbereich tätig, noch sind sie ausgebildete Berater. Sinn und Zweck dieser Informationsseite ist allein die Förderung und Austausch der Investmentkultur (in Luxemburg).

Aufteilung deiner Ersparnisse

Wir investieren in der Regel nur Geld, das wir »zu viel« haben – also Geld, das wir in den nächsten Jahren nicht zwingend brauchen. Aber am besten man macht sich eine Aufteilung und hält sich dann daran bzw. arbeitet mit Daueraufträgen und verschiedenen Konten.

Zuerst einmal musst du unbedingt einen Kassensturz machen. Nimm einmal die letzten 3 bis 5 Monate und schau wo den Geld hingeht. Wie hoch sind deine Lebenskosten? Miete, Auto, Versicherung, was gibst du durchschnittlich für Essen aus usw. Wo übertreibst du eventuell? Vielleicht kannst du einige Positionen verkleinern, z.B. Abos löschen die du nicht brauchst. Dann zieht du diese Kosten von deinem Einkommen ab und hast eine ungefähre Zahl die du jeden Monat über hättest zum Sparen/Investieren. Minimum sollten das 10% deines Einkommens sein. Wenn du also z.B. 3.000 € netto verdienst, sollten 300 € pro Monat drin sein. Höher geht immer und je höher desto schneller geht es voran, ganz klar. Aber auch mit kleineren Beträgen kann man schon was machen und auf jeden Fall anfangen. Denn wichtig ist auf jeden Fall erst Mal zu starten.

Ich persönlich z.B. teile den Betrag gerne noch mal auf. Die Prozentzahlen sind nur als Beispiel gedacht. Kann bei dir anders sein je nach Vorlieben.

  • Investment Aktien –> 40 %
  • Investment Krypto –> 15 % (Krypto ist hochvolatil. Wenn du ganz neu bist, kannst du auch mit 0–5 % starten oder es zunächst komplett weglassen)
  • Spaßkonto (für Anschaffungen, Urlaub o.ä.), Tagesgeldkonto oder auch Girokonto –> 30 %
  • Notgroschen / Sparen (Sparkonto mit höherem Zinssatz, für die berühmte Waschmaschine die kaputt geht oder auch Steuernachzahlungen usw.) –> 15 % 

Deine Situation kann auch anders aussehen. Nimm dir etwas Zeit und schreib die auf einem Blatt Papier alles auf, du wirst sehen, es macht Spaß seien Finanzen in die eigene Hand zu nehmen. Du spürst deutlich, dass DU jetzt die Kontrolle darüber haben wirst, was damit passiert.

Du musst nun also die verschiedenen Daueraufträge einstellen. D.h. von meinem Hauptkonto wo mein Gehalt eingeht, erstelle ich Daueraufträge für diese 4 Positionen direkt Ende des jeweiligen Monats.

Um die verschiedenen Daueraufträge einzustellen brauchst du natürlich erst mal Zugang zu verschiedenen Konten, idealerweise hast du Konten nicht nur bei einer einzigen Bank sondern mehreren. Ich z.B. hab Konten bei 3 luxemburgischen Banken sowie einer deutschen Bank (Comdirect) und einer Onlinebank (Revolut). Somit bist du gut abgedeckt, diversifiziert und nicht abhängig von nur einem Institut und auch nicht vom Luxtrust Mobile Token … 😉 Außerdem gibt es bei ausländischen Banken oft einen höheren Zinssatz auf dem Sparkonto, z.B. 1,5% bei Comdirect vs. nur 0,65 & bei Raiffeisen in Luxemburg.

Bank / Broker auswählen

Um konkret anzufangen zu investieren brauchst du natürlich einen Broker über den du handeln kannst. Für Luxemburger gibt es einige Optionen da viele ausländische Broker auch Luxemburger als Kunden annehmen – aber nicht alle. Hier musst du nun selbst etwas recherchieren und es hängt auch davon ab welche Strategie du später fahren willst. Hier einige Ideen (ich erhalte keine Provision hierfür):

Du willst es möglichst einfach und preisgünstig und passiv investieren ohne dich groß mit dem Thema zu beschäfigen?

Du willst Full Service, d.h. auch Banking-Funktionen inklusive wie Sparkonto, Girokonto, Karten usw.? Etwas mehr bezahlen ist nicht schlimm?

Du willst möglichst großen Zugang zu den weltweiten Börsen haben und viele Produkte handeln können zu günstigen Konditionen? Beste Option für Dividendenstrategen und Fortgeschrittenere.

Du willst unbedingt einen luxemburgischen Broker (warum auch immer)?

Sparkonto mit höheren Zinsen:

  • Advanzia Bank aus Luxemburg, ganz interessant (aktuell 3,09% pro Jahr ab 5.000 € Einlage für 3 Monate, danach 1,50%)
  • TF Bank (aktuell 3% pro Jahr für 4 Monate, danach 1,45%)

Kryptobörse

Bitstamp ist in Luxemburg reguliert bei der CSSF und ist empfehlenswert zum Krypto hodln, also zum Kaufen und Halten. Wenn man damit traden will ist ein anderer Broker eventuell besser.

Wähl dir den oder die passenden Dienstleister aus und registriere dich. Je nachdem musst du einen längeren Authentifizierungs- und Verifizierungsprozess durchgehen, aber du schaffst das! Einmal dann erstellt kanns du loslegen und Geld einzahlen und mit dem Investieren starten.

Wissen aneignen

Als nächstes solltest du die etwas Wissen aneignen. Du musst jetzt nicht monatelang Bücher wälzen oder Stunden lang dir Videos anschauen. Es reicht wenn du dir einige Tage oder ein verlängertes Wochenende nimmst und dich etwas ins Thema vertiefst. Du wirst sehen, es ist gar kein Hokus Pokus und ganz schnell wirst du auf einmal verstehen und Lust aufs Investieren bekommen.

Bücher

Hier einige Bücher mit denen du starten kannst (Amazon-Links, ich verdiene nichts daran):

Videos (YouTube Links)

Blogs

Ich glaub es gibt nirgendwo online ein Blog-Artikel der so ausführlich und kostenlos das Investieren mit ETFs erklärt wie hier auf dem Smart-Investor-Blog, hier lang.

Startklar. In was investiere ich jetzt?

Zuerst einmal kann man sagen dass es für den Privatanleger zwei Hauptmöglichkeiten gibt zu investieren:

  • mittels ETFs (Exchange Traded Funds), das sind Fonds die einfach einen Index tracken wie z.B. den S&P500 (500 größten Unternehmen der USA), den Russell 2000 (2000 kleinsten nach Marktkapitalisierung gewichteten US-Unternehmen des Russell 3000) usw. D.h. mit einem Investment in den entsprechenden ETF investierst du auf einen Schlag in alle Unternehmen die im Index enthalten sind.
  • mittels Einzelaktien, hier muss man Analyse betreiben und sich schon etwas mehr auskennen.
  • in was wir nicht investieren, das sind z.B. aktive Fonds die von Banken aufgelegt werden oder SICAV usw. die oft einen Index als Benchmark haben, teurer sind, aber in den allermeisten Fällen die Benchmark nicht erreichen oder übertreffen, so dass man besser dann direkt den Index wählt.

Man kann natürlich auch ETFs mit Einzelaktien mischen wenn du etwas risikofreudig bist. Mach ruhig deine Erfahrungen. Im Endeffekt ist es doch so dass du nur mit Aktien auch Anteile von Unternehmen besitzt, im Falle von ETFs besitzt du nur ein Finanzprodukte und bist indirekt Anteilseigner.

Ich hab noch von nix Ahnung und möchte mich auch in der Zukunft möglichst wenig damit beschäftigen

Für dich ist am besten eine Ein-ETF-Lösung. Mit einem Produkt bildest du somit den ganzen weltweiten Aktienmarkt ab. Einfach jeden Monat Sparplan automatisiert drauf laufen lassen und du musst nichts mehr tun. Einige Ideen:

  • ACWI (All Country World Index), z.B. etwa den iShares MSCI (Morgan Stanley Capital International) ACWI UCITS ETF USD (Acc).
  • Vanguard FTSE (Financial Times Stock Exchange) All-World UCITS ETF (USD) Accumulating
  • L&G Gerd Kommer Multifactor Equity UCITS ETF USD Accumulating – Gert Kommer der bekannte Buchautor und Gründer der Weltportfolio-Konzepts hat seinen eigenen ETF der das Weltportfolio in einem Produkt abbildet, somit muss man nicht mehr alle Bausteine selbst zusammenkaufen.
  • Global PortfolioOne von Portfolio-Manager und Mathematiker Andreas Beck, ein Mischfonds.

Begriffe kurz erklärt:

  • Acc (thesaurierend) = Gewinne werden automatisch reinvestiert
  • Dist (ausschüttend) = Gewinne werden ausgezahlt
  • UCITS = in der EU regulierter Fonds

Ich rate dir unseren ETF-Leitfaden durchzulesen um die wichtigsten Begriffe zu verstehen.

Ich hab noch gar keine Ahnung, bin aber interessiert daran, mich mehr damit auseinanderzusetzen

In diesem Fall kannst du ein Portfolio aus mehreren Komponenten zusammensetzen. Lies unseren ETF-Artikel durch und mach dir danach Gedanken über deine sog. Asset Allocation, also wie du es prozentual gewichten möchtest. Willst du nur ein Basis-Investment so kannst du z.B. einfach klassisch die zwei ETFs MSCI World + EM (Emerging Markets, Schwellenländer) nehmen im Verhältnis etwa 70 zu 30.

Wenn du dann sagst ok, ich möchte gerne einen Akzent setzen, z.B. auf Technologie, so kannst du die einen Tech-ETF raussuchen oder z.B. den NASDAQ-ETF zusätzlich hinzunehmen der die letzten Jahre sehr gut performt hat. Oder du möchtest Essen und Trinken hinzumischen weil du sagst, ob Krise oder nicht, gegessen und getrunken wird immer, dann kannst einen ETF wie den STOXX Europe 600 Food & Beverage hinzunehmen. Immobilien wären auch z.B. eine gute Sache zum Beimischen. Schau dich etwas um auf den verschiedenen ETF-Seiten und bau die was zusammen was für dich passend ist. Vielleicht sind auch Kriterien wie Nachhaltigkeit wichtig für dich, dann solltest du dich nach ETFS mit dem Kürzel ESG oder SRI ansehen.

Wichtige Webseiten:

Ich möchte Cashflow aufbauen mit Einzelaktien

Es gibt grob zwei Möglichkeiten beim Investieren:

  1. du investierst und baust dein Depot auf bis zu einem bestimmten Zeitpunkt wo du das Geld dann brauchst und dann verkaufst du Bruchstücke. Vorteil: Steuer fällt erst dann an wenn du verkaufst.
  2. du investiert in Assets die Cashflow produzieren. Nachteil: Es fällt direkt Steuer an

Mit ETFs kanns du also ein Depot aufbauen das sich später (nach 10 bis 15 Jahren) durch den Zinseszins richtig groß werden kann. Wenn du sog. thesaurierende ETFs auswählst, dann werden die Gewinne innerhalb des ETFs immer wieder reinvestiert. Wenn du ausschüttend auswählst erhälst du die Ausschüttungen direkt auf dein Konto gutgeschrieben. Somit lässt sich automatischer Cashflow aufbauen. Es gibt ETFs die ausschütten, 2 mal pro Jahr, 4 mal pro Jahr, oder – zwar seltener aber – jeden Monat.

Du kannst nun hingehen und einfach bei den ETFs die du zusammenstellst die ausschüttende Variante nehmen. Es gibt ja bei Ausschüttungen auch eine Freigrenze pro Jahr die du somit auch ausschöpfen kannst ohne Steuern drauf zu zahlen.

Es gibt auch spezialisierte ETFs die auf dividendenstarke Unternehmen setzen und eventuell noch andere Qualitätskriterien setzen, z.B. Nachhaltigkeit der Dividende oder regelmäßiges Dividendenwachstum. Beispiele:

  • Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF (Dist)
  • VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF (mein Favorit)

Einzelaktien

Ich persönlich bin ein Fan davon Einzelwerte zu kaufen. Es ergeben sich dadurch einige Vorteile. Z.B. muss man keine laufenden Gebühren zahlen wie bei einem ETF. Man kann gezielter aussuchen und sich nur genau die Qualität ins Depot legen die man möchte. Und man kann die Aktien dann kaufen wenn sie unterbewertet sind wodurch du einen besseren Einstieg erwischt und mit deinem Geld mehr Anteile auf einmal kaufen kannst = mehr Cashflow. Außerdem gibt es spannende weitere Alternativen wie REITs (Real Estate Investment Trust) oder BDCs die von der Struktur her mehr ausschütten müssen als normale Aktien. Die Dividendenrenditen liegen hier auch oft in einem höheren Bereich zwischen 4 und 8 Prozent. Manche zahlen sogar monatlich aus, die meisten aber auf jeden Fall mindestens 4 mal pro Jahr was bei den amerikanischen Konstrukten i.d.R. so ist. Bei europäischen Aktien ist es eher 1 bis 2 mal pro Jahr. Dividendenstrategen lieben aber 4 mal pro Jahr und wenn man dann mal ein paar Aktien im Depot hat, dann gibt es jeden Monat Geldregen.

Darüber hinaus gibt es auch noch Spezialkonstrukte z.B. ETFs die in sich mit Optionen handeln und dir so noch mehr Ausschüttungen raus holen. Viele davon sind in Europa aber (leider) nicht verfügbar, einige aber schon. Da wird dann oft eine UCITS Version angeboten, etwa vom bekannten amerikanischen JEPQ, ein ETF von J.P. Morgan, der »JPM Nasdaq Equity Premium Income«.

Wenn du auf diesen Weg gehen willst leg ich dir unser Leitfaden ans Herz der grob so eine Dividendenstrategie beschreibt wie man sich sowas zusammenbauen kann. Wichtig finde ich in so einem Fall dass man ein kostenpflichtiges Tool zur Aktienanalyse abonniert. Mein Favorit ist dabei der Aktienfinder.

Mindset

Übers Mindset haben wir jetzt hier nicht gesprochen. Nur darüber wie man in die Gänge kommt. Aber – ganz klar: Kurse schwanken. Auch –30 % sind möglich. Wer investiert, muss mental damit klarkommen – dafür wird man aber langfristig belohnt. Merke: solange du nicht verkaufst ist nichts passiert und alles nur im Computer. Verkaufe nicht im Minus. Und investiere nur wenn du einen langen Horizont hast, nicht wenn du das Geld in 3 Jahren brauchst. Du muss deinem Investment schon etwas Zeit lassen. 10 bis 15 Jahre sind perfekt. je mehr desto besser. Ab 14 Jahre sagt man ist man in der Vergangenheit immer im Plus rausgegangen.

Fazit

Investieren ist kein Hexenwerk. Du brauchst kein großes Startkapital, keine komplizierten Produkte und auch keinen perfekten Zeitpunkt.

Was du brauchst, ist:

  • ein klarer Plan
  • einfache, kostengünstige Produkte
  • und die Bereitschaft, Verantwortung für deine Finanzen selbst zu übernehmen

Wenn du 2026 damit anfängst, regelmäßig zu investieren – selbst mit überschaubaren Beträgen – kann das langfristig einen enormen Unterschied machen.

Wenn du tiefer einsteigen willst, schau dir unbedingt unsere weiteren Artikel rund um ETFs, Dividendenstrategien und Vermögensaufbau an.

Für Austausch & Fragen bist du herzlich eingeladen, unserer Facebook-Gruppe beizutreten.

Der wichtigste Schritt ist immer derselbe: anfangen.

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